#32 – Daiquiri

Mit dem Daiquiri widmen wir uns diesmal einem unserer Allzeit-Lieblingsdrinks, nicht nur wegen seines Variantenreichtums, sondern auch der in seiner Einfachheit schlummernden eleganten Vollkommenheit. Seit dem 19. Jahrhundert hat er auf seinem in Cuba begonnenen Siegeszug nicht nur unzählige Kehlen erfrischt, sondern sich auch mit großen Namen verknüpft und die gesamte Barkultur maßgeblich mitgeprägt, sei es als vornehmer Klassiker, alkoholisch potentes Massenprodukt oder flüssige Süßigkeit. Wir tauchen wie üblich zuerst etwas in die Geschichte ein, beleuchten Varianten und finden natürlich auch in diesem Thema einen Anlass zum Philosophieren und Dogmatisieren, selbstverständlich ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit, was wir natürlich nie zugeben würden. Dass wir manchmal doch fehlbar sind, wird leider beim Thema „Zucker in Spirituosen“ deutlich, denn hier müssen wir Stefan im Nachhinein doch recht geben, obwohl wir diese unglaublichen Zahlen nicht für möglich gehalten hätten. Lesenswert ist hierzu die Meinung unseres Freundes Torben bei Trinklaune sowie die Liste des dänischen Rumenthusiasten Johnny von Drecon.dk.

Die einleitenden Worte haben wir diesmal dem liebenswürdigen James Buntin, Brand Ambassador bei Balvenie, zu verdanken, den wir bei unseren Freunden vom Gekkos erleben durften.

Den aufmerksamen Twitter-Followern, die sich über die große Zeitdifferenz zwischen Aufnahme und Veröffentlichung der Sendung wundern, sei versichert, dass der einzige Grund hierfür natürlich nur die bessere jahreszeitliche Harmonie mit den folgenden Drinks ist.

Daiquiri (um 1900)
6 cl ungelagerter Rum
3 cl frischer Limettensaft
2 cl Rohrzuckersirup
auf Eis shaken und in vorgekühlte Cocktailschale oder -spitz abseihen, evtl. mit Limettenscheibe dekorieren

Pink Daiquiri (ca. 1930)
4 cl ungelagerter Rum
1 cl Limettensaft
1 cl Grenadine (möglichst selbstgemacht)
0,5 cl Maraschino
2 dash Aromatic bitters
auf Eis shaken und in vorgekühlte Cocktailschale abseihen

Floridita Daiquiri (1935)
3 cl ungelagerter Rum
1 cl Limettensaft
1 cl Zuckersirup
1 cl Grapefruitsaft
0,5 cl Maraschino
schütteln, abseihen…genießen.

Hemingway Daiquiri/Papa Doble (ca. 1940)
normaler (Frozen) Daiquiri mit doppelt so viel Rum und ohne Zucker, also z.B. etwa
12 cl ungelagerter Rum
2-3 cl Limettensaft
schütteln, abseihen…Zähne zusammenbeißen.

Hemingway Special Daiquiri (1940er)
7 cl ungelagerter Rum
2 cl Limettensaft
2 cl Grapefruitsaft
1,5 cl Marschino
1 cl Zuckersirup
schütteln, abseihen…Buch schreiben.

Santa Marta (ca. 1948)
Standard-Daiquiri mit einem Barlöffel-Float Kirsch-Brand.

Nuclear Daiquiri (2005)
3 cl ungelagerter Overproof-Rum
3 cl Limettensaft
2 cl Chartreuse verte
1 cl Falernum
schütteln, abseihen…detonieren.

 

#20 – Basically an Old Fashioned

Wir haben uns die Pause zunutze gemacht, um all unsere Drinks zu sortieren und darüber zu philosophieren. Überall liest man von unterschiedlichen Cocktailkategorien und Drinktypes und dem möchten wir natürlich in nichts nachstehen und werfen unsere Nomenklatur in den Ring, die durch ihre Einfachheit und Reduziertheit bestechen soll. Dies hat selbstverständlich nur Übersichtscharakter. Daß auch wir all das noch komplexer und differenzierter sehen, werden wir in einer der kommenden Folgen erläutern.

Didaktisch reduziert gibt es für uns nur 4 Cocktailkategorien, die sich über die Kombination ihrer ausschlaggebenden Zutaten definieren.

In Klammern stehen jeweils die Cocktails, die für uns persönlich dieser Kategorie vorstehen.

Old Fashioned (Whiskey Old Fashioned): Spirituose, Süßung, Bitter
Sour (Daiquiri): Basisspirituose, Süßung, Säure
Sahnedrink (Alexander): Spirituose, Süßung, Sahne
Gesüßte Spirituose (Stinger/ Rusty Nail): Spirituose, Süßung

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#3 – Sours / Glühwein

In der dritten Folge des Cocktailpodcasts werfen wir einen ersten Blick auf die Drinkkategorie der Sours. Wie es der perfekten Balance aus süß und sauer gebührt, versuchen auch wir wieder Information und Unterhaltung im Gleichgewicht zu halten. Hierfür werden wir ein wenig über Geschichte sprechen, einige Cocktails vorstellen und natürlich zu den Jungs vom Sneakpod schalten.

Daiquiri und Aperol Sour

zur Linken ein Daiquiri als klassischer Sour und zur Rechten ein Aperol Sour als Beispiel für einen Likörsour

Auf eine Höreranfrage reagierend sprechen wir am Ende, passend zur Jahreszeit, auch noch kurz über selbstgemachten Glühwein.

Für den Aufsprecher am Anfang bedanken wir uns bei Mohammad Nazzal aus dem Al-Salam in Köln.

Spirituosen-Sour
4cl Spirituose (z.B. Gin/Vodka/Whiskey/…)
2cl frischer Zitronensaft
2cl Zuckersirup
auf Eis shaken und in Cocktailspitz (oder auf frisches Eis in Tumbler) abseihen.
Mit Zitrone dekorieren.

Likör-Sour
4cl Likör
2cl frischer Zitronensaft
2cl Fruchtsaft (z.B. Orangensaft)
auf Eis shaken und in Cocktailspitz (oder auf frisches Eis in Tumbler) abseihen.

Rum sour/Daiquiri
5cl Rum (braun oder weiß)
3cl frischer Limettensaft
2cl Zuckersirup
auf Eis shaken und in Cocktailspitz abseihen.
Mit Limette dekorieren.

Tommy’s Margarita
4cl Tequila
2cl frischer Limettensaft
2cl Agavendicksaft
auf Eis shaken und in Cocktailschale oder Margaritaglas abseihen.
Mit Limette dekorieren.

Holiday
4cl Tequila
2cl frischer Zitronensaft
2cl Grenadine
auf Eis shaken und in Cocktailspitz abseihen.

French 75
4cl Gin
2cl frischer Zitronensaft
2cl Zuckersirup
auf Eis shaken und in Champagnerglas (oder auf frisches Eis in hohes Glas) abseihen.
Mit Champagner auffüllen.

Aperol sour
4cl Aperol
2cl frischer Zitronensaft
2cl Orangensaft
auf Eis shaken und in Cocktailspitz (oder auf frisches Eis in Tumbler) abseihen.
Mit Orangenzeste abspritzen und dekorieren.

Frankfurt sour
4cl Amaretto
2cl frischer Zitronensaft
2cl Apfelsaft
auf Eis shaken und in Cocktailspitz (oder auf frisches Eis in Tumbler) abseihen.
Mit Apfelscheibe dekorieren.

Glühwein
0,7l trockener Wein (rot oder weiß) oder Apfelwein
5-8 ganze Nelken
2-3 ganze Sternanis
1 ganze Zimtstange
Zucker oder Honig nach Belieben
evtl.: Orangenschale, Zitronenschale, Piment, Kardamon, Hibiscus, Fruchtsäfte (Orange, Zitrone, Johannisbeere)
erwärmen (nicht über 85°C), mindestens eine Stunde durchziehen lassen, zum Servieren wiederum erwärmen.